Vom 25. Juli bis zum 6. August fand das diesjährige Bundestreffen des DVLL auf unserem Heimatflugplatz in Singhofen statt.
In der ersten Woche wurde die LL-Segelflug Einweisung für Segelflugzeugpiloten von Harro in bewährter Manier durchgeführt. Am ersten Tag fanden zunächst die Überprüfungsflüge im Doppelsitzer ASK 21 im F-Schlepp mit einer Dimona auf dem nahegelegenen Flugplatz Nastätten statt. Ausdücklicher Dank hierbei an den Fliegerclub Nahstätten für die Bereitstellung der Flugzeuge und des Geländes sowie insbesondere an den Schlepppiloten und den Flugleiter, die sich am Montag hierfür extra Zeit genommen haben.
Nach dem Aufbau und Jahrescheck der Banjos wurde in Singhofen die einsitzige Praxisausbildung auf dem Banjo durchgeführt. Es konnten 5 Piloten, davon 3 Segelfluglehrer, ihre LL-Segelfluglizenz erwerben.
In der zweiten Woche fand dann das DVLL Fliegerlager in Singhofen statt, bei dem die Verbandsmitglieder mit unseren Flugzeugen fliegen konnten. Daneben waren auch zahlreiche Piloten mit ihren eigenen Flugzeugen angereist und einige sind von außerhalb eingeflogen.
Im Gegensatz zum letzten Treffen in Kulmbach war das Wetter diesmal äußerst gut mit hochreichender, früh einsetzender Thermik, so dass einige mehrstündige Flüge mit den Banjos möglich waren. Die Flugbedingungen waren wegen des kräftigen Seitenwinds recht anspruchsvoll, und die hohen Temperaturen haben Mensch und Maschine stark beansprucht.
Der SWAN wurde mit vielen Platzrunden ordentlich gefordert, wobei sich der Polini Motor unter den gegebenen Bedingungen als erstaunlich zuverlässig und robust erwiesen hat. Leider ist die Fahrwerkschwinge bei einer der vielen Landung am Ende der Woche wieder an der bekannten neuralgischen Stelle gebrochen, ohne dass eine extreme Belastung erkennbar gewesen ist. Peter will nun statt eines erneuten Austauschs eine andere konstuktive Lösung ins Auge fassen.
Beim Aufrüsten und Checken des SWANs haben wir entdeckt, dass der Reifen des Bugrads stark abgenutzt war. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass viele Piloten nach der Landung unnötigerweise zu viel bremsen. Es konnte aber noch am gleichen Tag ein Ersatzreifen bei Firma Reifen Steinborn in Singhofen beschafft werden, die uns den Reifen dankenswerter Weise auch gleich montiert hat. Peter hat vorauschauend noch zwei weitere Ersatzreifen bestellt, die wir noch in der selben Woche abholen konnten.
Beim Schleppbetrieb ist das Schleppseil vom Dragonfly abgerissen. Es konnte trotz einer gemeinsamen Suchaktion auf den abgeernteten Feldern nicht wieder gefunden werden. Der Bad Marienberger Fliegerclub hat uns dankenswerter Weise spontan ein Ersatzschleppseil ausgeliehen, und dieses auch ganz kurzfristig mit der Dimona in Singhofen vorbeigebracht. Im Gespräch mit den gelandeten Kameraden stellte sich heraus, dass auch Bad Marienberg als ein mögliches Ziel für das DVLL-Treffen gut geeignet ist, so dass wir es auf die Shortlist für nächste Jahr gesetzt haben (siehe Protokoll unten).
Neben den Verbandsflugzeugen waren auch diverse andere Flugzeuge angereist bzw. eingeflogen:
- Herbert hat seinen Alatus aufgerüstet und konnte erfolgreich einige Eigenstarts machen.
- Jürgen hat mit dem Dragonfly geschleppt und geschult. In den Pausen hat er Gastflüge in die nähere Umgebung angeboten.
- Ines hat mit ihren Drachen geschult und Gastflüge angeboten.
- Gregor hat seinen selbst kontruierten E-Banjo mitgebracht, und konnte damit einige Starts und viel Eindruck machen. Er hat seit dem letzten Treffen einige Details verbessert, und den Motor durch ein neues Exemplar chinesischer Bauart ersetzt. Ein beeindruckendes Projekt.
- Es war zudem ein E-Song angereist. Das Flugzeug ist beim Startvorgang sehr leise und zeigt sehr gute Steigwerte. Das Auf- und Abrüsten aus dem Hänger ist schnell und problemlos möglich.
- Ein eigenstartfähiger Doppelsitzer Taurus war da, mit dem wir Gastflüge machen konnten. Diese Möglichkeit ist unter anderem auch von nicht mehr fliegerisch aktiven Verbandsmitgliedern gerne angenommen worden.
- Ein Pilot ist mit seinem Motor-Swift aus Porta-Westfalica, und weiterer ist mit seinem Piccolo aus dem Schwarzwald eingeflogen. Beide haben mit ihren Zelten bei uns übernachtet.
- Einige weitere Piloten sind jeweils zu einer Stippvisite eingeflogen: Mathias kam mit seinem ULF 2 aus Aschaffenburg, und Heri mit seinem ULF 2 aus Kirn. Ausserdem hat uns ein zweiter SWAN aus Alsfeld besucht.
- Und schließlich sind Maja und Andres pünktlich zur Hauptversammlung mit der C42 gelandet.
Die Campingmöglichkeiten waren den Umständen entsprechend gut. Wir haben direkt auf dem Platz unser Lager aufgebaut, und konnten mit Generatoren und Solarzellen genügend Strom für den Betrieb der Kühlboxen und das Laden der Batterien erzeugen. Es gab einen Wassertank zum Waschen, und wir konnten die Toilette im Hangar benutzen. Zum Duschen hat sich das Singhofener Freibad angeboten, das wir an den sehr heißen Tagen zur Abkühlung und Entspannung genutzt haben. Nachdem voraussichtlich bis zum nächsten Jahr der Stromanschluss des Flugplatzes geplant ist, besteht die Aussicht in Zukunft auf einen Generator verzichtet zu können.
Gastronomisch bietet Singhofen und Umgebung erstaunlich viele Möglichkeiten, so dass wir nicht verhungern mussten. Im „Da Piero“ im Singhofener Tennis-Center gibt es sehr gute und günstige mediterrane Küche, und im Freibad ist an den Wochenenden ein Restaurant mit bodenständiger Küche geöffnet. Auch im nahegelegenen Nassau waren wir einige Male im „Stern“ und in der „Stadthalle“. Kulinarisches Highlight war aber, wie im letzten Jahr, der gemeinsame Grillabend hinter der Flugzeughalle die Gregor in seiner Funktion als DVLL-Grillmeister mit tatkräftiger Unterstützung von Franz organisiert und durchgeführt hat.
Insgesamt war es ein sehr schönes Treffen mit vielen alten und neuen Gesichtern, mit regem Erfahrungsaustausch und vielen gemeinsamen Flugerlebnissen. Ein Wermutropfen war lediglich, dass der angekündigte und von einigen heiß ersehnte Besuch des Tragschraubers JK2-NANO leider nicht stattfand. Vielleicht läßt sich dies ja auf einem der kommenden Treffen realisieren (wir bleiben dran).
Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an den Singhofener Fliegerclub, und dabei besonders an Christian, Uwe, und Harald: Christian hat uns maßgeblich bei der Organisation vor Ort unterstützt und war täglich als Ansprechpartner für uns da. Uwe hat es erst möglich gemacht, dass wir unsere Anhänger alle erfolgreich durch den TÜV bekommen haben, unter anderem indem er die marode Verkabelung des blauen Anhängers spontan komplett erneuert hat. Harald hat seine Adresse netterweise für die Lieferung von allerlei online Bestellungen zur Verfügung gestellt, die er dann zum Platz mitgebracht hat.
Am letzten Tag fand schließlich die Hauptversammlung auf dem Flugplatz vor der Halle mit 15 Teilnehmern statt, die teilweise sehr lange Anfahrtswege in Kauf genommen haben um dabei zu sein. Nachfolgend das Protokoll: